Heute wird hier der Geburtstag der Queen gefeiert; sie
ist ja immer noch formelles Staatsoberhaupt des vereinigten Königreichs und
damit von Neuseeland.
Antje, Fiona, Julie und ich haben den freien Tag für
einen Ausflug genutzt, den uns unsere Nachbarin Erica schon lange empfohlen
hat.
Erica - die Partnerin von Athol, dem Rasenmäher - arbeitet unter anderem (die Neuseeländer haben
oft mehrere entspannte Jobs bis ins hohe Alter) als Köchin in einem Café. In
diesem Café röstet sie auch die Kaffeebohnen. Die Cafés in Neuseeland verkaufen
übrigens meist hervorragenden Kaffee – auch weil sie die Bohnen oft selbst rösten.
Das alles allein konnte uns allerdings nicht zu unserem Ausflug bewegen. Vielmehr
ist es die angeschlossene Glühwürmchen-Höhle, die für eigentliche Attraktion
sorgt.
Wir
sind ja quasi schon Glühwürmchen-Höhlen-Experten, seit wir auf unserem Weg zur
Südinsel in Waitomo Halt machten:
https://picasaweb.google.com/108173066733985639005/YvonneFranz#5737415088468333506
Wir
fuhren also heute Mittag entspannt los. Dabei ist es immer wieder faszinierend,
wie schnell hinter der Stadtgrenze die Menschendichte gegen null schrumpft –
die Neuseeländer nennen es aber nicht Einsamkeit sondern Abgeschiedenheit. Schon
41 km vorher wurden Nikau Café und Höhlen angekündigt:
https://picasaweb.google.com/108173066733985639005/Nikau#
Nach der Begrüßung durch Erica und einem leckeren
Mittagessen im Café stellte sich Philip von der Café-Kasse dann als Höhlen-Führer
vor. Jeder bekam einen Schutzhelm und eine Taschenlampe. Vorher hatte uns Erica
schon gesagt, dass wir am besten mit Ersatz-Kleidung kommen, da es in der Höhle
nass ist. Es weiß ja jeder, wie es in den Höhlen von der Decke tropft. Alle
weiteren Warnungen taten wir als reine Vorsichts-Warnungen ab - in Waitomo kann
man in Festkleidung die Höhle besuchen. Nachdenklicher wurden wir dann, als uns
gesagt wurde, wir sollten auf alles elektronische verzichten. Später hatte ich
dann sogar Angst um meinen Autoschlüssel…
Mit Helm und Taschenlampe ging es einen Hügel hinan –
immer auf der Hut vor den Hinterlassenschaften der vierbeinigen Hügelbewohner. Dann
standen wir vor dem versteckten Höhlen-Eingang. Philip erwähnte, dass wir jetzt
für anderthalb Kilometer kein Tageslicht mehr sehen würden. Es wurden dann
lange anderthalb Stunden…
Die Höhlen sind super schön und faszinierend mit
Stalagmiten und Stalagtiten – so wie wir das aus dem Erdkundeunterricht kennen.
Im Gestein der Höhlen finden sich Muschelschalen – es war also früher einmal
Meeresgrund. Wenn man die Taschenlampen ausschaltet, sieht man an den Decken
überall die Glühwürmchen leuchten – ein traumhafter Anblick. Die Glühwürmchen
sind allerdings nicht die Tiere, die wir aus lauen Sommernächten kennen und die
mit dem Licht Partner anlocken. Vielmehr sind die Höhlentiere eigentlich
Spinnentiere. Sie lassen gerade Spinnen-Fäden herab und locken mit dem Licht
Insekten an.
Die Höhlen sind oft viele Meter hoch und bilden dann
regelrechte Säle. Zwischendurch kann es aber eng werden – und heute wurde es
super eng. Wir haben im Endeffekt einen ganzen großen Hügelberg unterquert – es
war also oft eher ein Tunnel. Dabei ging es immer einen kleinen Bach entlang.
Es ist sicherer, im Bach zu laufen, weil man sonst von außen in den Bach
rutschen kann. Teileweise wurde es aber so eng, dass wir auf allen Vieren –
Knien und Ellbogen – im Wasser kriechen mussten. Ich musste immer wieder an entsprechende
Hollywoodfilme denken und wollte mir nicht ausmalen, wie wir in den langen
engen Tunneln feststecken könnten. Nachdem wir es dann aber geschafft hatten,
war das Gefühl umso schöner, ein echtes Abenteuer erlebt zu haben. Ganz stolz
sind wir auch auf unsere Kinder – alle anderen „Touristen“ waren im Alter 20-40
Jahre.
Antje tritt
morgen übrigens ihre neue Stelle an – drückt ihr also die Daumen:
http://www.familydoctorsatsmales.co.nz/staff.htmhttps://picasaweb.google.com/108173066733985639005/AnUnseremHaus
Es erwarten euch also Abenteuer und leckeres Essen – wir freuen
uns auch schon auf euch.
Liebste
Grüße in die alte Heimat.Lothar, Antje, Max, Luisa, Fiona & Julie