Max ist endlich
wieder aus Deutschland zurück und wir freuen uns auf unsere Besucher.
Für alle, die uns
besuchen kommen oder sich dafür interessieren, habe ich Infos und wichtige oder
kuriose Unterschiede zu Deutschland zusammen gestellt.
Ganz aktuell im Spiegel wird dort unsere
Nachbargemeinde Devonport beschrieben:
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,808982,00.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Devonport_(Neuseeland)
http://de.wikipedia.org/wiki/North_Shore_City
http://de.wikipedia.org/wiki/Auckland_(Region)
http://de.wikipedia.org/wiki/Neuseeland
Hier waren wir letztes Wochenende:
http://www.stern.de/reise/fernreisen/neuseeland-das-schoenste-ende-der-welt-613401.html
Hier weitere Reiseberichte:
http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/neuseeland/tid-24165/neuseeland-wale-wilde-delfine-und-wahnsinnige-schwimmer_aid_683658.html
http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/neuseeland/tid-21077/neuseeland-heisse-party-am-hot-water-beach_aid_591976.html
Ich hatte schon
einmal angefangen, Unterschiede zwischen Deutschland und Neuseeland
aufzulisten. Hier noch ein paar mehr:
Neuseeland gehört
immer noch zum Vereinigten Königreich. Viele Eigenheiten beruhen daher auf
Englischen Ursprüngen.
Am
offensichtlichsten ist natürlich der Linksverkehr. Das Fahren auf der linken
Seite ist dabei noch das geringste Problem - wenn man einmal auf der Spur ist.
Schwieriger ist schon der Mittelspiegel auf der linken Seite. Bei
"echten" Rechtslenkern sind auch Wasch- und Blinkhebel vertauscht.
Noch heute schalte ich manchmal im Reflex die Scheibenwischer an. Manche
Hersteller sparen sich die komplette Umstellung der Fahrzeuge. Der Fahrersitz
ist dann rechts, aber die Bedienelemente sind wie bei Linkslenkern.
Besonders die
Vorfahrtsregeln sind hier speziell. Biegen zum Beispiel entgegenkommende
Fahrzeuge in dieselbe Seitenstraße ein, hat der Rechtsabbieger Vorfahrt – also
derjenige, der die Fahrbahn kreuzt.
Gelbe Linien am
Straßenrand verbieten das Parken. Kleine blaue Schilder zeigen an, wieviele
Minuten man parken darf. Es gibt keine Parkscheiben. Achtung: Die Bordsteine
sind oft aus Lavasteinen hergestellt und dann sehr scharfkantig.
Höchstgeschwindigkeit ist 100 km/h; auf
der Autobahn sind die Spuren gleichwertig. Polizeiwagen haben eingebaute
Messgeräte, die aus Kilometer-Entfernung die Geschwindigkeit messen. Im
Gegensatz zu Deutschland gibt es fast keine Toleranz und es wird nichts wegen
eventueller Messfehler abgezogen. Da es wegen der hügeligen Landschaft oft
steil bergab geht und die Wagen bei Automatik fast keine Motorbremse haben, ist
es schnell passiert: Am Wochenende habe ich es zum ersten Mal erlebt, dass ich
auf der Autobahn mit Blaulicht verfolgt wurde und links (!) 'ranfahren musste.
116 km/h kosten 120 Dollar und 20 Punkte. Ab 100 Punkten ist der Führerschein
für drei Monate gesperrt.
Fahren ohne Sicherheitsgurt kostet
übrigens 150 Dollar. Hier die Preisliste:
http://www.police.govt.nz/service/road/infringements_faq.html
Die Regierung erstellt aber sehr
informative Webseiten - so auch spezielle Infos für deutsche Autofahrer:
http://www.nzta.govt.nz/resources/whats-diff-driving-nz/docs/driving-in-nz-german.pdf
An Kreuzungen sind alle Fussgängerampeln
gleichzeitig grün und die Fahrspurampeln rot. Dadurch kann man diagonal über
die Kreuzung gehen und niemand wird beim Abbiegen übersehen:
http://stephanfranke.blogspot.com/2010/07/volkerwanderung-auf-neuseelands.html
Allgemein kann
man sagen, dass sich die Freundlichkeit auch im Straßenverkehr zeigt.
Hier gibt es
unendlich viele unterschiedliche Fahrzeuge, da die Fahrzeuge aus aller Welt
importiert werden, keines mehr das Land verläßt und die Autos anscheinend auch
nicht rosten. Wir haben bisher noch nie ein Auto gewaschen – das erledigt der
saubere Regen. Es gibt fast keine Waschanlagen und wenn dann praktisch nur
Hochdruckspritzen, um den Wagen von unten zu säubern, wenn er nach Fahren über
die Strände voller Salzwasser ist.
Trotz der starken
Geschwindigkeitseinschränkungen sind hier Riesen-Spoiler und getunte Wagen sehr
beliebt. Am coolsten sind aber BMWs („Beamer“) und am liebsten in Sport-Version.
Jugendliche
verabreden sich gerne zum Straßenrennen. Auf der Heckscheibe steht dann die
Telefonnummer – angeblich zum Verkauf.
Die
Nummerschilder geben hier keinen Hinweis auf die Gegend. Viele haben
Nummernschilder mit Botschaften, oft sehr unterhaltsam.
Am
erstaunlichsten sind die Speziallaster zum Transport ganzer Häuser. Sie sind so
gebaut, dass sie die gebrauchten Häuser selbst aus dem Boden aufnehmen können.
Schätzungsweise
10% aller Häuser werden immer zum Kauf angeboten. Man wird überschüttet mit
Angeboten und überall stehen bunte Schilder vor den Häusern. Laut Statistik
wird ein Haus nach sieben Jahren schon wieder verkauft. Die Häuser sind zu 95%
finanzierbar, es gib keine Grunderwerbsteuer und auch keinen Notarzwang. Fast
jeder hat hier ein Haus, Mietwohnungen gibt es fast gar nicht; meist werden
kurzfristig Häuser vermietet, die gerade nicht verkauft werden. Rauhfasertapete
ist hier übrigens praktisch unbekannt.
Im Vergleich zu
Köln gibt es hier doppelt soviele Sonnenstunden, doppelt soviel
Niederschlagsmenge und mindestens doppelt soviel Wind. Aufgrund der super
sauberen Luft brennt die Sonne sehr intensiv. In 10 Minuten kann man einen
Sonnenbrand haben – „Burning time“. Sonnenaufgänge und –untergänge sowie
Regenbögen sind auch sehr farbintensiv. Und natürlich wächst hier alles wie
verrückt. Die Bauern haben bis zu drei Ernten im Jahr und es gibt fast keine
Schädlinge. Dauernd muss der Rasen gemäht werden. Einer unserer Nachbarn ist
sogar beruflich Rasenmäher, denn auch im Winter wächst ja der Rasen. Hier
wächst fast alles aus allen Klimazonen. Wir freuen uns jetzt auf unsere Feigen,
nachdem die Erdbeeren nachlassen.
Im Supermarkt
gibt es fast alle Früchte und Gemüsearten aus einheimischer Produktion. Die
Einkauswagen haben keine Münzen. An der Kasse wird immer alles auf 10 Cent
gerundet; es gibt keine kleineren Münzen. Ansonsten wird aber fast überall mit
Bankkarte (Eftpos) bezahlt, sogar beim Gemüsemann an der Straße. Die Einkäufe
werden vom Personal eingepackt, oder man geht an Selbstbedienungskassen, wo man
auch selbst einscannt.
Es gibt ganz
viele kleine christliche Kirchen der unterschiedlichsten Konfessionen. Es wird
viel gesungen und die Texte werden dazu groß an die Wände projeziert. Wir haben
hier sogar eine überkonfessionelle Kirche für Schwule und Lesben gesehen.
Moslems gibt es
fast gar nicht. Die ehemaligen eingeborenen Maori sind christianisiert. Die
meisten Zuwanderer kamen aus West-Europa. Neuerdings kommen viele aus China und
Korea. Es gib mehr Einwanderer aus Südafrika als es Maori gibt. Die
Südafrikaner freuen sich über ähnliche Landschaft und Klima, haben aber wegen
unvorstellbarer krimineller Gewalt ihre Heimat verlassen.
Die Strandlänge
Neuseelands entspricht der der USA, es ist nie weit zum nächsten Strand.
Der
Neuseeländische Dialekt ist dem europäischen Englisch noch am ähnlichsten.
Typisch ist das Dehnen, zum Beispiel „veery beest“.
Hier wird dauernd
Höflichkeit ausgeprochen. How are you?, you are welcome, thank you,
pleasure, sorry, excuse me usw. Auf der Straße grüßen auch fremde Leute.
Im Radio werden
alle „unanständigen“ Worte durch einen Pieps überdeckt.
Es gibt hier unzählige gut kleine
Radiosender. Ihr könnt schon mal im Internet in einige ´reinhören, zum Beispiel
„Solid Gold Fm“ mit Oldies oder „Radio Hauraki“ mit Hardrock:
http://www.nzradioguide.co.nz/
Neuseeland hat einen starken
Frauenüberschuss:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,588867,00.html
Im Sommer trägt hier ausser den Touristen
fast keiner Jeans. Wenn es kein Anzug sein muss, sind es kurze Hosen. Viele
gehen hier barfuß:
http://www.work-travel-nz.com/2010/11/neuseeland-zum-schmunzeln-und-zum-lieben/
Quark wird im
Englischen als "German Quark" bezeichnet. In NZ ist er ebenso wie der
damit gebackene Käsekuchen unbekannt.
Hier wird viel mit Koriander gewürzt. Bei
Deutschen kann da eine regelrechte Abneigung bestehen, inzwischen mag ich es
sehr:
http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Koriander
Kommt am besten
her und macht euch euer eigenes Bild.
Liebste Grüße in
die alte Heimat,
Lothar, Antje,
Max, Luisa, Fiona & Julie
PS:
Weitere Neuseelandinfos findet ihr in
unserem Blog:
http://bongartz.blogspot.com/
Bilder findet ihr in unserem Photoalbum:
https://picasaweb.google.com/108173066733985639005